Was ist tiergestützte Intervention?

Die tiergestützte Intervention (tgI) ist der Oberbegriff für alle tiergestützt durchgeführten Einsätze mit dem Tier bei einem Menschen. Man unterteilt diese in vier Bereiche: tiergestützte Therapie / tiergestützte Pädagogik / tiergestützte Förderung / tiergestützte Aktivität Die in diesem Konzept angebotene tiergestützte Therapie darf nur nach abgeschlossener Weiterbildung eines Therapeuten erfolgen. Der tgI-Einsatz findet auf therapeutischer Basis statt und hat ein therapeutisch definiertes Ziel. Tiergestützte Pädagogik wird ausschließlich von Pädagogen durchgeführt. Tiergestützte Förderung (tgF) dient definierten Förderzielen wie z. B. Soziale Aktivierung, Motivierung, Anregung der Kommunikation. Die tgF wird verstärkt im sozio-emotionalen und kommunikativen Bereich eingesetzt. Hier werden vorhandene Ressourcen mittels des Medium Tier angestrebt. Tiergestützte Aktivität ist jederzeit ohne Förderziel anwendbar. Hier stehen Aktivitäten mit und rund um das Tier im Vordergrund.

Wie ist die Entwicklung der Tiergestützten Intervention?

Die tiergestützte Intervention gibt es in Deutschland bereits seit den 70er Jahren. Aus anfänglich ehrenamtlich gegründeten Initiativen zur Förderung von körperlichen Beeinträchtigungen durch therapeutisches Reiten entwickelte sich bis zu den 90er Jahren ein qualitativ gutes Angebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf therapeutischer und pädagogischer Basis. Heutzutage werden neben Aktivspielplätzen in Großstädten auch Tiere für Kinder und Jugendliche in Projekten eingesetzt die auf sogenannten Kinder- und Jugendfarmen zu finden sind.

Welchen Stellenwert hat das Tier in der tgI?

Tiere haben in der heutigen Zeit einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Tiere sind nicht nur Haustiere, sondern auch treue Begleiter, Seelentröster und/oder Familienmitglied. In der tiergestützten Intervention sind die Tiere ein Medium. Sie stellen eine Verbindung zwischen dem Klienten und dem Therapeuten her. Hier gilt es die Tiere artgerecht nach ihren Bedürfnissen zu halten, denn nur ein ungezwungener und freier Einsatz ist für einen professionellen Einsatz der Tiere als Medium möglich.

Welche ethischen Grundsätze des Handelns gibt es beim Einsatz des Tieres in der tgI?

Die Tierethik befasst sich mit den ethischen und moralischen Fragen, die sich aus dem Umgang des Menschen mit Tieren ergeben, beispielsweise auch mit der Fragen nach der Legitimität der Nutzung von Tieren für menschliche Interessen. Der Tierschutz setzt sich dafür ein, dass Tiere, die zum Nutzen des Menschen verwendet werden, dabei eine ihrer Art angemessene Behandlung erfahren. Tiere, die in der Obhut des Menschen gehalten werden, haben einen Anspruch auf eine ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechende, tiergerechte Unterbringung, eine artgerechte Versorgung und einen tiergerechten Umgang.

Zielsetzung

Das Ziel in der tiergestützten Intervention liegt in der Herstellung des Kontaktes zum Klienten über das Medium Tier. Ist einmal eine Verbindung hergestellt können verschiedene Themen bearbeitet werden. Die Indikation der tiergestützten Intervention richtet sich nach der Festlegung spezieller Therapieziele und einer zu erwartenden Besserungsfähigkeit als in herkömmlichen Therapien. Die Therapiemöglichkeiten mit dem Tier können aufgrund des „Eisbrecher“-Modells das Vertrauen und Selbstwertgefühl fördern, Ängste abbauen, die Frustration senken sowie aggressive Verhaltensweisen mindern. Des Weiteren können eine Regulierung des Muskeltonus und die Stärkung der Muskelkraft der Rumpfmuskulatur, die Kontrolle des Gleichgewichtes, Förderung der Koordination, Förderung der Lebensfreude sowie der verbalen wie nonverbalen Kommunikation auf dem Pferd erfolgen.

Hinweis COVID-19

Um eine risikoarme Betreuung gewährleisten zu können, verwende ich ein auf meinen Betrieb angepasstes Hygienekonzept. Dieses kann auf Wunsch gerne eingesehen werden.